Daniel Caspari, 1968 in Rheinhausen geboren, hat sich schon als Jugendlicher durch die Photographie faszinieren lassen. Zunächst war es die Technik, die ihn in seinen Bann zog, denn in der Dunkelkammer des ältesten Bruders durfte er zusehen, wie auf einem weißen Blatt Papier zunächst schleierhafte Schatten aufzogen, um dann im Laufe des weiteren Entwicklungsprozesses zu satten Schwärzen heranzureifen. Dieses Zusammenspiel der Gegensätze – hell und dunkel, schwarz und weiß – zog ihn später dann auch ins eigene Fotolabor.

"Doch Technik ist nicht die einzige Zutat zum fertigen Bild" sagt Caspari. "Und zu viel Konzentration auf das Equipment von Kamera, Objektiven und Zubehör ist ohnehin nicht gut. Dann verliert man nicht nur das eigentliche Bild aus den Augen – man sieht es erst gar nicht."

Vielmehr sollte eine vorbereitende und intensive Auseinandersetzung mit dem Sujet die Hauptrolle in der Photographie spielen, denn dadurch lernt man kennen, was man sieht. Und erst im ausgewogenen Zusammenspiel des Lichtes zur richtigen Zeit und der bewussten Betonung dessen, was den Photographen fasziniert und fesselt, kann die richtige Wirkung im Bild ergeben.

Doch auch nach mehr als einem viertel Jahrhundert, immer intensiver werdenden Auseinandersetzung mit dem zweidimensionalen Medium, hat Caspari seine photographische Reise noch lange nicht beendet. Bei seiner bisherigen Entwicklung haben ihm nicht nur seine vielen (Bilder)Bücher - meist Bildbände großer Meister - viel zu sagen gehabt, auch setzt er sich immer wieder gerne mit erfahrenen Lehrmeistern auseinander um über die Photographie im Allgemeinen wie auch im Speziellen – z.B. über seine eigene Arbeit – zu reflektieren.

Beruflich hat Caspari, der bisher immer in Krefeld beschäftigt war, nach einer technisch handwerklichen Ausbildung durch eine kaufmännische Umschulung auf die Seite der Bürostühle gewechselt. Nach einer speziellen Weiterbildung im Bereich des Personalwesens hat er dann erneut die Schulbank gedrückt und neben dem Beruf ein Betriebswirtschaftsstudium abgeschlossen. Häufig hat er sich von dem Traum angezogen gefühlt, hauptberuflich ins kreative Lager der künstlerischen Photographie zu wechseln. "Leider lässt sich davon nicht wirklich eine Familie ernähren. Und da mir die kreative Freiheit darüber hinaus unendlich wichtig ist, bin ich froh, mich photographisch ganz auf das zu konzentrieren, was mich berührt und anspricht. Was noch kommt kann ich nicht wissen, aber mir ist klar:

DIE ZEIT LÄUFT.“